Warum sind Schädlingsbekämpfer systemrelevant?? Und was hat das mit Händewaschen zu tun?!
8. September 2021„Eichenprozessionspinner: Schnelles Handeln gefragt – hier besteht Gefahr!“
8. September 2021Im Moment erreichen uns viele – mitunter sehr aufgeregte – Anrufe, dass Kunden ein Wespennest vermuten und wollen dieses „frühzeitig“ bekämpft haben.
Wer kennt es nicht: man macht es sich auf Terrasse oder Balkon gemütlich oder öffnet die Fenster zum Lüften und schon kommen die „Plagegeister“. Oft berichten uns Kunden, dass sie das Nest schon sehen können.
…vor allem, weil wir Dank Corona gerade mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen…
Grundsätzlich gilt es, zuerst zu unterscheiden, um welche Wespenart es sich handelt. Denn daraus lässt ich ableiten, ob der Schädlingsbekämpfer tätig werden kann und wenn ja, wie. Allerdings ist es zu dieser Zeit für die Gemeine und/oder Deutsche Wespe etwas zu früh. Oft werden diese jetzt mit den Feldwespen verwechselt.
An folgenden Charakteristika kann unterschieden werden, ob es sich um die „echte“ Wespe oder die Feldwespe handelt:
- sind in Aussehen und Verhalten den „echten“ Wespen sehr ähnlich
- lassen im Flug ihre langen Hinterbeine herunterhängen
- Nistweise: bauen ihr Nest an warmen und sonnigen, vor Regen geschützten Stellen wie z.B. Hohlräume unter Terrassenbelegen, Fassadenverkleidungen, Rolllädenkästen, Dachziegel, Dachfenster oder -giebel
- keine geschlossene Nestbauweise, man kann die offenen Waben sehr gut erkennen
- kleine Größe, für ca. 15-30 Nestinsassen, kleines aber agiles Volk
- für die Brut werden Fliegen, Stechmücken und Spinnen gejagt, dh. hier entsteht für den Menschen unter Umständen ein Synergieeffekt
- sind sehr standorttreu: leben oft mehrere Jahre am selben Nistplatz
- Lebenszyklus: ab Ende März/Anfang April sind die nestsuchenden Königinnen unterwegs, die ersten Arbeiterinnen sind Anfang Juni zu sehen, Ende ca. Mitte September
- Nach der Paarung überwintern lediglich die befruchteten Königinnen (oft im Mutternest), um im nächsten Jahr ein neues Feldwespennest zu gründen
- Sind im Allgemeinen sehr friedfertig, außer sie werden gestört (Erschütterungen, hektische Bewegungen, Nestangriff)
- Der Stich einer Feldwespe verursacht ein momentanes „Brennen“ an der Stichstelle, welches bald nachlässt. Im Gegensatz zu anderen Wespenarten, Hummeln und Bienen, bleibt eine massive Schwellung, Rötung und Jucken meist aus
Wie kann man sich vor Befall schützen?
Um zu vermeiden, dass Wespen ins Haus kommen, können Insektenschutzgitter an den Fenstern angebracht werden. Im Herbst werden die Tiere oft lästig, wenn sie am Esstisch von Wurst, Konfitüre oder Kuchen fressen. Um dies zu vermeiden können Lebensmittel mit einer Haube abgedeckt werden. Honig- oder Marmeladengläser müssen gut verschlossen werden. Auch sollte man darauf achten, dass Flaschen mit zuckerhaltigen Getränken nicht offen herumstehen, damit keine Wespen hineinfallen können. Aus dem gleichen Grund sollte man Gläser mit süßen Getränken abdecken.
Welche Probleme verursachen diese Schädlinge? Wespenstiche sind recht schmerzhaft. Besonders gefährdet sind Allergiker – bei manchen Menschen kann bereits ein einzelner Stich gefährliche Folgen haben. Generell sollte man zum Arzt gehen wenn man in den Hals oder Mund gestochen wurde, da Schleimhäute im Bereich der Atemwege anschwellen können und so Erstickungsgefahr droht. Wespen sind auch Hygieneschädlinge, da sie Krankheitserreger und Schimmelpilze verbreiten können. In Lebensmittelbetrieben haben diese Insekten daher nichts zu suchen.
Wie kann man diese Schädlinge am besten bekämpfen? Wespen ohne Schutzkleidung zu bekämpfen, ist sehr gefährlich. Daher sollten Sie sich an ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen wenden, das einem Berufsverband angehört, wenn Sie Probleme mit einem Wespennest im Haus haben. Hier finden Sie kompetente Ansprechpartner, die sich mit diesen Schädlingen bestens auskennen.
Quellen:
https://www.aktion-wespenschutz.de/Wespenarten/Feldwespen/polistesIndex.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Feldwespen
https://vfoes.de/wp-content/DWL/deutsche%20wespe.pdf
Bildnachweis:
https://www.nabu-dietzenbach.de/2017/07/30/feldwespen-ein-n%C3%BCtzlicher-sommergast/
- c) Angela Burkhardt privat